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Burkina Faso

 

Republik Burkina Faso
Frankreich eroberte 1897 das Gebiet des heutigen Staates. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Kolonie Obervolta gegründet, welche 1960 die Unabhängigkeit erlangte. 1984 erhielt das Land den Namen Burkina Faso.

Landesnatur
Burkina Faso liegt auf einer Hochebene, aus der zahlreiche Inselberge heraus-
ragen. Hier entspringen die drei Quellflüsse des Voltas. Zum größten Teil besteht das Land aus einer Trockensavanne mit spärlichem Baumbewuchs, welche jedoch zunehmend für die Ernährung und den Anbau für Baumwolle gerodet und in Ackerfläche umgewandelt wird. Im Süd-
westen wird die Vegetation im Übergang zu den Feuchtsavannen deutlich dichter. Deshalb ist diese Region ein Einwander-
ungsgebiet, vor allem für Umwelt-
flüchtlinge aus dem Zentral Plateau.

Klima
Das Klima ist tropisch-wechselfeucht mit einer Regen- und Trockenzeit. Während der Trockenzeit, die von November bis April andauert, wird das Land vom Harmattan heimgesucht, ein trockener, staub- und sandführender Wind, der das Land ausdörrt.

Vor Jahren gab es gier noch Löwen und Elefanten

Burkina Faso befindet sich im Westen Afrikas

Steine gegen die Wüste

Burkina Faso hat eine Fläche von
274.000 km² und eine Bevölkerung von
13,5 Millionen Einwohnern.
Die Hauptstadt ist Ouagadougou.

Die Dauer der Regenzeit sowie die Häufigkeit und Menge der Niederschläge nehmen von Süden nach Norden hin ab: im Südwesten 1.000 bis 1.300 mm, im Zentrum 500 bis 1.000 mm und im Nordosten nur sehr geringe Niederschläge.

Vor allem im Nordosten ist die Niederschlagsvariabilität groß. Dies erschwert die Landwirtschaft und kann auch ohne Dürren zu Nahrungsmittelengpässen führen.

Staat und Bevölkerung
Die Republik ist als Zentralstaat in 13 Regionen aufgeteilt, die aus 45 Provinzen bestehen, denen wiederum Bezirke und Dörfer als Verwaltungseinheiten untergeordnet sind. Das Land befindet sich im Prozess einer Dezentralisierung.

Die Bevölkerung umfasst etwa 60 ethnische Gruppen, wobei die Mossi mit einem Anteil von fast 50% dominieren. Der größte Teil der Bevölkerung besteht aus Subsistenzbauern, d.h. die Ernte dient überwiegend dem Eigenverzehr. Sie bauen hauptsächlich Hirse und Sorghum an. Über 60% der Bevölkerung müssen mit weniger als 1 USD pro Tag auskommen.

Entwicklungschancen
Die Bevölkerungszahl ist mit einem jährlichen Wachstum von 2,6% sprunghaft angestiegen. Der Anteil der jungen Menschen an der Gesamtbevölkerung ist sehr hoch (bedingt durch eine geringe Lebenserwartung und hohe Geburtenrate). Der größte Teil der Bevölkerung ist extrem arm: das jährliche pro Kopf Einkommen beträgt 230 USD (Tendenz fallend). Nur ein Viertel der Bevölkerung kann lesen und schreiben. Krankheiten wie Malaria, Aids und Tuberkulose fordern viele Opfer. Dürren, Desertifikation und Landflucht bestimmen das Überleben insbesondere der ländlichen Bevölkerung.

Mit diesen Voraussetzungen hat das Land nur sehr geringe Entwicklungschancen. Burkina Faso ist ein stagnierender LIC (Low Income Country) und wird langfristig in der Armutsfalle - hohes Bevölkerungswachstum und Zerstörung der natürlichen Ressourcen - verharren.

Wirtschaftswachstum auf Kosten einer überlebensnotwendigen Umwelt
Das gegenwärtige Wirtschaftswachstum von über 4% besteht hauptsächlich aus dem boomenden Baumwollanbau. Weil aber das praktizierte Anbausystem die Desertifikation beschleunigt, werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Umweltkosten den gesellschaftlichen Nutzen - insbesondere für künftige Generationen - bei Weitem übersteigen.

Wenig Perspektiven für die Jugend
Viele Jugendliche können dank Massenmedien ihre Situation mit der Lebensweise der reichen Welt vergleichen.

Insbesondere in Städten entsteht eine wachsende Gruppe von Unzufriedenen, welche schnell anfällig für einfache Erklärungen, Feindbilder, Hass und Gewalt werden können. Junge (männliche) Menschen ohne jegliche Perspektiven sind der Nährboden für gewalttätige Auseinandersetzungen, welche bis zum Bürgerkrieg eskalieren können (siehe Liberia, Sierra Leone, Elfenbeinküste).

Ouagadougou ist immer noch eine friedliche und pulsierende Stadt. Doch die extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit ist ein enormes Problem.

Internationale Zusammenarbeit
Der Staatshaushalt von Burkina Faso wird zu einem wesentlichen Teil durch Entwicklungsgelder finanziert. Im Jahr 2005 erhielt das Land Hilfe in Höhe von rund 380 Mio. EUR (44% der Staatsausgaben).

Neben den bilateralen Gebern (u.a. Frankreich, Holland, Deutschland, Dänemark, Schweiz) sind die Europäische Union sowie die Weltbank die größten Einzelgeber.