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UN Konvention

   

Desertifikation wird als globales Problem erkannt
Nach den verheerenden Dürre- und Hungerkrisen in Afrika, insbesondere in der Sahelzone, wurde auf der ersten Umwelt-
konferenz der Vereinten Nationen in Stockholm 1972 die Problematik der fortschreitenden Desertifikation erstmals international thematisiert.

Die Entstehung der UNCCD
Am Erdgipfel in Rio 1992 wurde beschlossen, zu dieser Thematik eine internationale Umweltkonvention aus-
zuhandeln. Dies war die Geburtsstunde der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD).

 

UN-Gebäude in New York

 
 

Ziele und Kernelemente der UNCCD
Der strategische Ansatz der UNCCD ist, in erster Linie die sozioökonomischen Ursachen der Bodenzerstörung und Wüstenbildung zu bekämpfen. Deshalb kommt der Armutsbekämpfung und der Verbesserung der ökonomischen Lebensbe-
dingungen der Bevölkerung von Trockengebieten ein hoher Stellenwert zu.

Für den Schutz und die Rekultivierung bereits degradierter Böden und Land-
schaften werden aber nur geringe Mittel zur Verfügung gestellt.

Umsetzung der UNCCD
Das Kernstück der Konvention bilden Aktionspläne, welche von den betroffenen Vertragsstaaten als Grundlage für die eigenen Bemühungen im Kampf gegen die Desertifikation erarbeitet wurden.

Hohe Ansprüche an Programmdurchführung
Die Organisationen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit haben den Auftrag, ihre Hilfsprogramme stärker in Nationale und Regionale Programme einzubinden. Dadurch soll die Effizienz der eingesetzten Mittel gesteigert werden. Dieser Ansatz setzt nicht nur die Bereitschaft aller Partner für eine bessere Zusammenarbeit voraus, sondern auch institutionelle und personelle Kapazitäten, welche eine reibungslose Koordination ermöglichen.

UNCCD: Bilanz nach 10 Jahren
Mangels finanziellem und politischem Engagement sind die meisten Nationalen Aktionsprogramme nicht oder nur halb-
herzig umgesetzt worden.

Außerhalb dieser Aktionsprogramme gab und gibt es zahlreiche Projekte, welche beachtliche Erfolge aufweisen können. Diese Vorhaben wurden insbesondere durch Nichtregierungsorganisationen und innerhalb der bilateralen Zusammenarbeit in enger Partnerschaft mit den Bauern durchgeführt.

 

Vor lauter Koordinationstreffen, Gutachten, Empfehlungen und Berichten  hat man vielfach die Bauern als eigentliche Macher bei der Bekämpfung der Desertifikation vergessen

Herausforderung an die Nichtregierungs-Organisationen (NRO)
Während moderne staatliche Strukturen in vielen Ländern erst noch aufgebaut und qualifiziert werden müssen, gibt es bereits eine Vielzahl bewährter zivilgesellschaft-
licher Organisationen, insbesondere im ländlichen Raum. Für den Schutz und Erhalt der Bodenfruchtbarkeit sowie die Rekultivierung bereits degradierter Böden bietet es sich deshalb an, direkt und unbürokratisch mit den verschiedenen Bauernorganisationen zusammen zu arbeiten.

Die Durchführung solcher Maßnahmen können vor allem NRO eigenständig initiieren und finanzieren oder als Partner innerhalb eines größeren Programms übernehmen.

 

Bauernorganisationen mit einer intakten Sozialstruktur sind unsere stärksten und verlässlichsten Partner für gemeinsames Handeln.